Stürmisches Wetter

Stürmisches Wetter

Der Regen der letzten Nacht ist im Laufe des Morgens einem zunehmenden Sturm gewichen. Es ist grau und ungemütlich bei ca. 18 Grad. So bummeln wir herum mit Lektüre bis am späten Nachmittag, bis endlich die Sonne wieder raus kommt. Stürmisch ist es aber immer noch sehr. Trotzdem wollen wir runter zum See und den dortigen Pfad entlang laufen. Gelbe Route.

Wieder hat der See starken Wellengang, Kronen die sich im See brechen und Gischt die ans Ufer spritzt. Tiefer im Wald sind zwei weitere Glampingzelte, die ich bewundere. So idyllisch.

Was ich auch hier in Schweden, wie schon in Finnland und Norwegen so toll finde, ist die Ursprünglichkeit der Wälder. Fast Urwälder. Totholz bleibt liegen, das räumt keiner weg, das darf einfach liegen und in Ruhe vor sich hin zerfallen.

Das bringt eine unglaubliche Artenvielfalt mit sich, die man in unseren Fichtenplantagen schon lange nicht mehr findet. Gravierender Unterschied ist auch, daß im Nadelwald am Boden alles wächst, bei uns jedoch gar nichts. Auch heute wurden wir wieder reich mit aromatischen Erdbeeren beschenkt,

haben halbreife Moltebeeren gesehen (Molteberren sind Nationalerbe in Finnland und auf dem 2 Euro Stück verewigt)

Immer wieder stehen Wachholder am Weg, mit etwas Glück findet man noch ein paar Beeten vom Vorjahr daran, wenn auch ziemlich kleine. Wahnsinnig aromatisch sind aber auch diese. Sie sitzen dann direkt vor den noch grünen Beeren von diesem Jahr. Frank denkt natürlich zuerst an Gin, als wir von den Beeren kosten, ich da eher an den Sonntagsbraten oder eingelegte Heringe, wo sie nicht fehlen dürfen.

Eine böse Überraschung gibt es, als wir von unserem Spaziergang zurück kommen und sehen, daß der Sturm unsere Markise demoliert hat. Eine Seitenstange ist total verbogen. Dabei war der Sturm schon am Abklingen, sonst hätten wir vorher schon abgebaut. Das Problem: sie lässt sich so nicht wieder einschieben und einpacken.

Frank hebelt und biegt fast eine Stunde daran herum, damit wir die Markise wenigstens zu machen können, es wird aber unumgänglich sein, die Stange zu ersetzen. Wird mindestens 100 Euro kosten. Eigentlich war der Wind schon am Abklingen, als wir losgegangen sind, sonst hätten wir sie noch abgebaut, aber eine heftige Böe hat wohl ganze Arbeit geleistet.

Das Highlight des Tages ist das Abendessen, welches wir vorbestellt hatten, bestehend aus einer hausgeräucherten frischen Lachsforelle mit Pommes, dazu habe ich einen Tomatensalat gezaubert. Das heißt, wollte ich zaubern. Was daran gescheitert ist, daß ich unsere Schneidebretter aus Bambus nicht finde. Ich suche alle Plätze ab, wo sie sein könnten, aber finde nicht eins. Ergo: die können nur gestern beim Spülen liegen geblieben sein. Ich gehe dort nachsehen und finde sie auch dort nicht, also ab zur Rezeption und dort fragen. Und siehe da, die Brettchen wurden tatsächlich dort abgegeben! Da war ich ziemlich froh. Ende gut, Alles gut.

2 thoughts on “Stürmisches Wetter

  1. Georgie macht echt was mit. Wahrscheinlich schleppt er sich mit allerletzter Kraft nach Hause und muss dann erst mal seine Wunden lecken. Er bekommt dann aber schon ein bisschen Wellness, oder?

  2. Ja, der Arme! Klar bekommt er, was er braucht und wenn alle Sachen raus sind, die nicht immer drin bleiben, wird geputzt und kleinere Dinge repariert. Hier und da hat sich ein Schräubchen gelockert, ein Holzdübel gelöst und sonstige kleine Blessuren eingestellt.
    Die schlechten Straßen und der Sturm haben ganze Arbeit geleistet. Das Wichtigste ist natürlich, daß er nach wie vor dicht ist und das ist gegeben.

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