Der Tag hat heute mal schlechter begonnenen, als er geendet ist. Beim Zusammenpacken der Markise habe ich mich blöd am Daumen verletzt, etwa einen cm2 Haut hat es weggefetzt. Nun ist das unter normalen Umständen doof, unangenehm, blöd oder egal wie, aber wenn man 12 mal am Tag die Hände mit Desinfektionsmittel richtig gut und nass desinfizieren muss, ist das kein Spaß mehr. Richtig übel. Selbst feinste Kratzer brennen wie die Hölle, zwei Tage lang. Aber größere Verletzungen hältst du nicht aus. Wird also „lustig“ werden die nächsten Tage. Ziehe bis es zu ist Gummi-handschuhe an.

Der Norden Senjas

Dafür haben wir heute eine Tour in den Norden von Senja gemacht. Während der Süden mit hügeligen, bewaldeten Bergen fast als „lieblich“ bezeichnet werden kann, geht es im Norden wild und rauh zu. Schroff und steil ansteigende Berge, wuchtig und massiv, natürlich noch Schnee tragend. Tief eingeschnittene Fjorde. Weite. Wenn Norwegen eins hat, ist es Platz. In manchen Fjorden Zuchtanlagen, da hier das Wasser aber nicht tief zu sein scheint und im einzigen Ort eine „Prawn“ Fabrik ist, denke ich daß hier kein Lachs sondern Garnelen gezüchtet werden.

Wir fahren über Pässe, durch schmale Tunnel und gewundene Küstensträßchen. In einem Tunnel halte ich die Luft an, als uns ein Tanklaster entgegen kommt und wir glücklicherweise gerade in dem Moment eine Parkbucht auf der Seite haben. Das war knapp, die Tunnel sind nur einspurig aber beidseitig befahrbar.

Roalden Kafé, Senjahopen

Mittags kehren wir im Roalden Kafé in Senjahopen ein, um ein Mittagessen zu nehmen. Wir finden eine angenehme, entspannte Atmosphäre und eine gute Mahlzeit. Frank nimmt den Fischauflauf, ich den Hähnchensalat. Beides nicht wie erwartet, aber beides sehr gut und reichhaltig zu einem vernünftigen Preis. Kann man wirklich empfehlen und wer mag, bekommt hier sogar frische Schwarzwälder Kirschtorte, die sehr gut sein soll. Wir haben der Versuchung widerstanden und haben unseren Weg fortgesetzt.

Wir kommen an etlichen Spots vorbei. Es gibt auch ein paar Freisteherplätze auf der Route, der in der Bucht des Steinfjord mit dem langen Sandstrand ist sehr schön, allerdings verlangt die Gemeinde einen Betrag x für 14 Stunden. Zumindest eine Toilette ist vorhanden.

Die Landschaft ist der Hammer. Wir sind sprachlos, wie gewaltig und weit alles ist. Lassen wir einfach die Bilder für sich sprechen.

Morgen müssen wir ganz früh los, am besten um unchristliche 5 Uhr, damit wir wenigstens eine kleine Chance haben, noch auf die Fähre nach Andenes zu kommen. Die Platzbetreiber hier haben uns diesen Tipp gegeben, da dieses Fähre noch kleiner ist als die letzte und mittlerweile Leute vor dem Anleger übernachten würden, um noch mit zu können. Meinen letzten Wechsel mache ich dann ausnahmsweise unterwegs im Auto, bzw. wenn wir an der Fähre anstehen. Die Alternative zur Fähre wären 400 Straßenkilometer mehr und eine zusätzliche Übernachtung, die wir nicht eingeplant hatten. Drückt uns die Daumen, daß es klappt!