Routenvorbereitungen

Routenvorbereitungen

Mein fleißiger „Geograph“ beschäftigt sich nach Feierabend derzeit intensiv mit der Vorbereitung der Route. Gestern Abend war der Straßenatlas dran. Akribisch wurden entlang der geplanten Route Mithilfe von Klebepunkten alle infrage kommenden Campingplätze markiert und laut Legende beschriftet. Damit ich, im Falle eines Navigationsausfalls (wenn man mal kein Netz hat), zur Not diese ganz altmodisch und analog mit der Karte auf dem Schoß übernehmen kann. So ein ganz kleines Bißchen nagt das aber an mir, schwingt doch unterschwellig das Misstrauen gegenüber weiblicher Kartenlesekonpetenz mit rein. Meine Mutter war in dieser Beziehung auch tatsächlich eine Katastrophe, völlig orientierungslos schickte sie Vater auf dem Weg nach Spanien regelmäßig in die Irre, was dann unweigerlich den nächsten Ehekrach heraufbeschwor. Davon möchte ich mich energisch distanzieren, ich bin nämlich räumlich äußerst gut orientiert, hatte die Geographie als Leistungskurs und spätestens im Studium Pläne lesen gelernt. Deswegen bin ich fast ein wenig beleidigt, daß der Atlant so idiotensicher vorbereitet wird, nimmt dies uns doch die letzte Möglichkeit auf ein kleines Abenteuer in unserer hochtechnisierten Zeit. Wäre es nicht romantisch, sich irgendwo in Finnland ein wenig zu verfahren und an einem schönen Seeufer notgedrungen die Nacht verbringen zu müssen? Mit Kribbeln im Bauch und Spannung in der Luft? Yeah!

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