Trondheim

Das gute Wetter hat uns heute nach Trondheim in die Innenstadt getrieben. Da Frank sich gestern die Knie verletzt und sein Rad demoliert hat, nehmen wir nicht wie geplant den Bus und die Räder, sondern fahren mit dem Auto bis ins Zentrum. Jetzt am Sonntag hatten wir kein Problem, am Straßenrand einen Parkplatz zu finden, wo man drei Stunden kostenfrei parken konnte. Leider fällt mir die Lauferei zurzeit schwer, ich habe Pudding in den Beinen und Schmerzen in den Füßen, sodaß die ganze Sache eine ziemliche Quälerei für mich ist. Mit dem Elektrorad wäre das kein Problem gewesen und dafür hatten wir sie ja auch gekauft. Trotzdem legen wir doch ein paar Meter zurück, bis uns der Hunger plagt.

Nachdem wir das Viertel beim Bahnhof besichtigt haben, kehren wir in einer Pizzeria ein und bekommen eine wirklich leckere Steinofenpizza.

Wie überall stellt man uns Wasser gratis dazu. Das finde ich sehr angenehm, dann brauche ich nicht danach zu fragen, wenn ich meine Medikamente nehme. Weniger angenehm sind die aufdringlichen Möwen. Eine versucht tatsächlich, mir ein Stück Pizza zu klauen. Hier seht ihr, wie sie die Lage sondiert:

Das war jetzt das dritte Mal, wo ich von einer Möwe angegriffen wurde, bei den ersten beiden Malen hatte ich noch nicht mal was zu essen bei mir.
Nach der Pizza laufen wir mehr oder weniger lustlos durch die Gassen und schauen uns die schönen alten Häuser an, die zwischen langweiligen anderen Fronten das Stadtbild aufwerten.



Bei der Bevölkerung sieht man noch das Erbe der Wikinger:

Zurück zum Auto und noch eben an der Kathedrale vorbei gefahren, die Frank sich anschauen will. Ich habe keine Lust mehr, bin erschöpft, bleibe im Auto und schlafe glatt ein, während Frank zum Nidaros-Dom tappt. Dieser ist recht imposant und rund 1000 Jahre alt. Er erinnert ein wenig an Notre Dame, meint Frank und ärgert sich, daß die für einen Blick ins Innere glatt 140 Kronen verlangen, was in etwas 12 Euro entspricht. Ein paar Euro, ok, aber 12 Euro wo eh gleich ein Gottesdienst beginnt und man raus muss ist doch etwas happig!

Pünktlich bei unserer Ankunft auf dem Campingplatz beginnt es wieder leicht zu regnen. Ich krieg die Flemm. So langsam hat man keine Lust mehr auf Regen. Außerdem finden wir einen Zettel der Rezeption an unserem Wohnwagen vor, der moniert, daß man in uns keinen zahlenden Gast erkenne, weil wir den Anmeldezettel nicht im Fenster haben. Klar, den haben wir im Auto als Nachweis beim Einfahren. Es hat uns niemand gesagt, daß der ins Fenster vom Wohnwagen muss. Wir klären das und Frank holt im gleichen Atemzug die bestellten Kartons ab. Das Auto ist wieder brechend voll. 15 Kartons auf der Rückbank.
Wir setzen uns nochmal mit Karte und Wetterapp zusammen und diskutieren, wie es morgen weitergeht. Gleich nach Schweden durchziehen oder doch noch den Geirangerfjord mitnehmen, wie es ursprünglich geplant war? Die Tendenz geht jedenfalls Richtung Atlantikstraße und Fjordland. Dort soll das Wetter die nächsten drei Tage halbwegs passabel sein, bevor wieder der große Regen kommt.