Schaumparty in Tromsö

Schaumparty in Tromsö

Was macht man an einem Tag wie diesem, wo es ununterbrochen regnet? Maintenance, würde der Brite sagen:

  • Einkaufen – no check. Alle Geschäfte sind am 1. und 2. Pinsedag geschlossen.
  • Sich um den Rempler von gestern kümmern – check.
  • Den Georgie mal wieder auf Vordermann bringen – check.
  • Die Gasheizung prüfen – no check (ok, irgendwas am Brenner mag nicht mehr. Wegen Feiertag kann ich erst morgen die Herstellerhotline anrufen).
  • Saunieren – check.
  • Die Wäsche waschen und trocknen – check (ok, aber da muss ich weiter ausholen).

Wäschewaschen ist einfach. Zuerst Wäsche vorsortieren und in die riesigen blauen IKEA-Tüten packen. Damit dann zum Waschraum und eine freie Maschine finden – es stehen hier in Tromsö Lodge & Camping insgesamt drei Profi-Waschmaschinen von Elektrolux zur Verfügung, ebenso drei Trockner. Also dann zur Rezeption und die Karte für die Nutzung der Waschmaschinen aufladen. Anschließend die Wäsche in die Maschine werfen, Waschpulver ins entsprechende Fach dazu. Anleitung zum Starten lesen und mit der Karte bezahlen. Gerät starten. Rund 50 Minuten für einen Durchgang, das reichte für genau zwei Saunagänge. Wäsche aus der Maschine holen und in den daneben stehenden Trockner füllen und diesen starten. Dann die zweite Wäsche (Sauna-, Dusch-, Hand- und Geschirrtücher, das was man so „Kochwäsche“ nennt) in gleicher Weise in die Waschmaschine füllen, wieder starten und 50min später wieder abholen. In der Zwischenzeit einen Happen essen. So der Plan…

Da der kleine Happen schnell vertilgt war, ging ich etwas früher zurück zum Waschraum. Die Maschine setzte gerade zum Spülen an. Also dauerte es noch ein paar Minuten. Dann zum Schleudern. Die Glasscheibe wurde weiss und im nächsten Moment schoss der Schaum aus dem überlaufenden Waschmittelbehälter und ergoss sich auf den Boden!!! Den Waschprozess habe ich gleich abgebrochen. Gut, dass Abzieher bereitstanden und sich ein Bodenablauf direkt vor der Maschine befindet, so konnte ich der Schaumparty Einhalt gebieten.
Ein elsässisches Paar an der Maschine daneben hatte Probleme mit dem Starten ihrer Maschine und sie kamen gerade mit einem der jungen Männer der Rezeption zurück. Nachdem deren Problem gelöst war, hat er sich direkt um mein Problem gekümmert. Nochmal Wäsche durchspülen, war zuviel Waschmittel im Einsatz? Eigentlich nicht, wir haben die gleiche Menge verwendet wie daheim und auch bei der ersten Wäsche. Da das Guthaben aufgebraucht war, hat mir Alan, so der Name des guten Geistes, mit seiner Hauptkarte die Maschine neu gestartet. Auf ein neues – Spülen und Schleudern. Und aaaargh – wieder quoll der Schaum heraus! Also nochmal Alan geholt. Er war sehr geduldigund nahm es – wie ich auch – mit Humor. Er hat meine Karte zur Sicherheit noch für zwei Waschgänge aufgeladen, damit nochmal ordentlich gespült werden kann. Ich habe dann aber gleich ein komplettes Waschprogramm ohne Waschmittel auf niedriger Temperatur durchlaufen lassen, damit auch wirklich alle Reste ausgespült werden. Weitere 50 Minuten warten, so ging ich zwischendurch nochmal zum Wohnwagen zurück.

Als ich wieder – nun zum dritten Mal – zum Waschraum komme, bietet sich mir immer noch das gleiche Bild: Schaum kommt beim Schleudern heraus. Ich bin an sich ein geduldiger Mensch, aber nun war ich doch etwas genervt. Gut, dass noch einen Waschgang übrig war… aber nicht mehr mit dieser Maschine. Mit der muss irgendetwas nicht in Ordnung sein.

Ein paar Minuten später wurde eine Nachbarmaschine frei und ich startete diese. 50 Minuten später, als ich wieder zurück kam und dann auch endlich ein Handy dabei hatte, geht es schon wieder los:

Etwas Schaumbildung noch beim Spülen („Rinse“ in der Anzeige), aber dann ging beim Schleudern alles weg und nichts lief mehr über. Endlich (!!!) konnte ich die Wäsche danach auch in den Trockner werfen.

Und heute, einen Tag später, glaube inzwischen auch die Ursache gefunden zu haben. Ich erinnerte mich, dass bei der zweiten Waschmaschine im Waschprogramm ein Abpumpvorgang „Drain“ zwischen Spülen und Schleudern angezeigt wurde, so wie es eigentlich sein sollte. Und dieser hat – meiner Erinnerung nach und warum auch immer – bei der ersten Maschine gefehlt, so dass noch Seifenwasser in der Trommel verblieben war und so beim Schleudern ordentlich schäumen konnte.

Das einzige, worüber ich mich ärgere ist nicht der Zeitverlust wegen dem dreimaligen Waschen der Handtücher, denn wegen dem Dauerregen wollten wir sowieso nichts besonderes mehr unternehmen. Nein, ich habe mich nur darüber geärgert, dass ich mein Handy nicht dabei hatte, um das Desaster zu dokumentieren.

Anjas Kommentar : Kaum lässt man die Männer alleine, denken die gleich an eine eine Schaumparty… 😉 – Stimmt irgendwie schon!

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