Tromsø – Lieferung

Tromsø – Lieferung

Letze Nacht hat es sich hier so richtig schön eingeregnet. Das hatten wir auf der Wettervorhersage schon gesehen und für diesen Tag Hausarbeit eingeplant, denn bei so einem Wetter haben wir keine Lust, draußen rum zu laufen. Wir haben zwei Maschinen Wäsche zu erledigen und im Wohnwagen geputzt. Schließlich wollen wir uns auch die nächsten 4 Wochen darin wohl fühlen. Auch im Auto hat Frank „klar Schiff“ gemacht, denn später wollen wir auch meine Lieferung abholen und 13 zusätzliche Kartons wollen verstaut werden. Jetzt sind wir wieder voll. Also unser Auto, nicht wir.

Aufräumaktionen sind ja immer für irgendwas gut. Dieses Mal sogar richtig, denn als wir gestern den Unfall hatten, haben wir ziemlich erfolglos überall nach unseren Fahrzeugpapieren und den Versicherungsunterlagen gesucht. Frank war eigentlich sicher, sie eingesteckt zu haben, befürchtete aber, sie zuhause auf dem Tisch vergessen zu haben. Wir haben mit meinem Sohn telefoniert, der sie für uns gesucht, aber auch daheim nicht gefunden hatte. Aufgetaucht sind sie letztendlich in der Vitrine, wo ich gestern auch geschaut, aber nicht gefunden hatte weil sie in einem Ringbuch versteckt war. Während die Wäsche in der Maschine läuft, gehen wir nach nebenan um uns die Zeit in der Sauna zu vertreiben.

Wenn du denkst, du denkst…

Zuerst gesellt sich ein sehr netter Elsässer zu uns und wir plaudern über die Störche dort und dies und das. Dann kommt ein süddeutsches, ebenfalls sehr nettes Ehepar dazu und es entwickelt sich ein schöner Plausch. In skandinavischen Saunen redet man eben miteinander. Irgendwann erwähne ich meine Peritonealdialyse und der Herr aus Süddeutschland sagt, das gibt’s doch gar nicht, sein Vater hätte das vor 25 Jahren als erster in ihrer Region auch getan und sozusagen als „Versuchskaninchen“ des Professors dort diese Form von Dialyse gemacht. Aus diesem Grund sei er auch schneller transplantiert worden und hätte danach lange und glücklich gelebt. Er selber hätte, da das damals in Deutschland noch nicht so Usus war, das Material für seinen Vater alle 6 Wochen von Österreich über die Grenze nach Deutschland „geschmuggelt“. Was für eine Story.

Da denkst du echt, sowas kann doch kein Zufall sein, daß du in Norwegen in der Sauna Leute triffst, die Bescheid wissen. Das Leben, immer wieder voller Überraschungen, wenn man offen und freundlich-interessiert auf die Menschen zugeht!

Wenn ich nachher meinen ersten Wechsel durch habe, wollen wir noch zur hiesigen Brauerei und schauen, ob wir dort eine warme Mahlzeit bekommen.

Das wird leider nichts, erstens hat heute fast alles zu wegen Feiertag und dann gibt es ein Problem mit der zweiten Maschine Wäsche. Wir hatten 60 Grad angewählt, weil wir die Putz- und Handtücher und Matten drin hatten und ich hatte genauso viel oder wenig Waschpulver eingefüllt wie vorher bei der 40 Grad Wäsche und diese Maschine fing plötzlich an zu schäumen wie verrückt, so daß der Schaum aus der Maschine quoll. Frank hat die nochmal gespült, ohne Erfolg und selbst beim zweiten Mal waschen war das Problem nicht behoben. Jetzt wollen wir es ein drittes Mal versuchen, aber die drei vorhandenen Maschinen sind den ganzen Tag ständig besetzt, sodaß wir jetzt wieder ewig warten müssen. Kann ein langer Abend werden, also nicht essen gehen sondern eben zwischendrin Rührei machen. Camping kann so schön sein 🤓

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