Anreise auf Tromsø

Anreise auf Tromsø

Unser Ablauf ist, wenn wir „früh“ auf die Piste wollen, immer gleich. Zwischen 6 und 7 mache ich meinen letzten Wechsel für die Nacht und kümmere mich um das lästige Entsorgen der vollen Beutel. Das heißt, die schwere Tasche zur Toilette schleppen, die Beutel aufschneiden, leer laufen lassen und anschließend zusammenfalten und in den Müll werfen. Während dessen kocht Frank Kaffee und bereitet das Frühstück. Danach wird alles weg geräumt und der Wohnwagen startklar gemacht. Mein Job ist Innen, Franks Außen. Ich räume alle losen Sachen in die Schränke, kontrolliere ob alle richtig geschlossen sind und stelle den Kühlschrank auf Batterie um. Zuletzt wird der Tritt rein gestellt und abgeschlossen. Dann schließe ich die Kabelrolle vom Strom ab. Frank kurbelt die Stützen hoch und schließt das Kupplungskabel an. Da wir heute Nacht angehängt haben stehen können, entfällt das Ankuppeln und wir können zügig losfahren. Die netten Schweizer von nebenan schlafen noch, sodaß wir nicht Adieu sagen können.

Unsere heutige Route führt uns durch die Norwegischen Alpen. Uns bleibt die Luft weg, weil sich hinter jeder Straßenbiegung ein neues, atemberaubendes Panorama bietet. Auch das Wetter ist herrlich. Aber man soll den Tag ja nicht vor dem Abend loben…

Sieht das nicht schön aus, mit dem Löwenzahn vorne dran? Den Anblick von Bergen kennen wir ja aus den Alpen, aber diese Weite hier hat ganz andere Dimensionen! Atemberaubend.

Nun stehen wir an der Fähre und warten auf die Abfahrt in einer Stunde. Das Wetter ist immer noch bestens. Durch die Fähre sparen wir 100 Kilometer Fahrt um den Fjord und um auf die nächste Insel zu kommen wollen wir wieder die Fähre nehmen.

Vorher machen wir noch einen kleinen Abstecher für eine Mittagspause mit Aussicht. Leider nur mit dicker Jacke möglich, da der Wind aus Norden doch frisch ist. Die Parkbucht die wir gefunden haben ist auch ein toller Freisteherplatz, allerdings erhebt die Gemeinde Gebühren von 15 Euro/Nacht die in Bar oder per Überweisung zu entrichten sind. Ver- und Entsorgung gibt es nicht, auch keinen Mülleimer.

Die Strecke, die sich an die zweite Fähre Richtung Tromsø anschließt, ist die bisher Schlimmste und wir werden fast eine Stunde heftig durchgeschüttelt. Wir sind froh, dann Tromsø zu erreichen, weil die Straßen dann besser werden. Wir haben auf dem Camping Lodge Tromsø vorab einen Platz für zunächst 2 Nächte reserviert.

Wir fahren vor die Rezeption und stellen und hinter einem Wohnmobil ab, während Frank für die Anmeldung hinein geht. Ich bleibe im Auto sitzen und sehe, wie die Leute des Wohnmobils einsteigen und denke noch „dann sind wir ja jetzt dran“, schaue auf mein Handy, sehe ihn noch zurücksetzen und in dem Moment kracht es auch schon. Ich haue auf die Hupe. Ist der Schotte doch beim Zurücksetzen in unser Auto gefahren!

Frank kommt aus der Rezeption gelaufen, ich steige aus, das ältere Ehepaar auch und dann werden die Formalitäten getauscht und der Schaden begutachtet. Wir wollen auf jeden Fall Montag in eine Werkstatt alles checken lassen, obwohl man zunächst nur das verbogene Nummernschild sieht. Leider ist auch hier Montag Feiertag, wir überlegen hier noch einen Tag dran zu hängen und Dienstag in eine Werkstatt zu gehen.

Zu allem Überfluss scheint auf der Rumpelstecke irgendwas mit der Heizung passiert zu sein. Es gibt eine Fehlermeldung und sie springt nicht an. Wir haben zwar noch einen kleinen Elektroheizer dabei, aber das ist auch nur eine Notlösung. Die Wasserpumpe tut es auch nicht mehr, obwohl Frank eine neue eingebaut hatte. Blöd, wenn so Sachen nicht funktionieren, man aber noch 4 Wochen vor sich hat. Irgendwo nochmal frei stehen ist ohne Heizung nicht machbar bei diesem Klima. Nach 2 Stunden Fehlersuche und probieren ist klar, daß wir die Heizung nicht selbst reparieren können, aber immerhin läuft jetzt die Wasserpumpe wieder.

Der Platz ist sehr gut organisiert, die Sauna inklusive und die jungen Leute an der Rezeption super freundlich. Meine Lieferung ist angekommen, in einem ordentlichen Lagerraum sauber verstaut und wir können es bis Montag dort liegen lassen, wenn wir wieder Platz im Auto haben. Man bietet sogar an, uns beim Laden zu helfen, wenn gerade kein Betrieb an der Anmeldung ist. Außerdem dürfen wir die leeren Kartons an der Rezeption abgeben, denn auf dem Platz wird das nicht extra gesammelt. Insgesamt super zuvorkommend. Klasse. Gibt bei Google ne gute Bewertung.

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