Einreise nach Norwegen
Es gibt nun deutliche Zeichen, wie sich die Landschaft verändert. Seit ca. 300 km stehen Stangen am Straßenrand, die Schneehöhen anzeigen und den Straßenverlauf. In exponierten Lagen Schneefangzäune, sonst Zäune für Rentierweiden. Der dichte Wald ist verschwunden, die Birken sehen nicht mehr aus wie Bäume sondern mehr wie Sträucher und tragen noch keine Blätter. Auf den Bergen und am Straßenrand sieht man Schneereste. Vorsorglich schalte ich schnell mal die Sitzheizung ein.
20 Kilometer vor der Grenze sieht es nicht mehr wie Finnland aus wie bisher, es ist deutlich karger geworden, die Natur gut 4 Wochen zurück.


Dann die Grenze. Wir passieren die Finnische Grenze, nachdem ein paar asiatisch aussehende Menschen im Reisenbus die Durchfahrt frei gegeben haben. Wollten Selfies machen. Weiter im Niemandsland fällt mir ein, daß ich meinen Ausweis im Kofferraum habe. Sicher besser, den bei Einreise nach Norwegen griffbereit zu haben. In einer Parkbucht halten wir an, damit ich den Ausweis holen kann. Griffbereit halte ich in Erwartung des norwegischen Grenzpostens mein Dokument bereit. Am Straßenrand das Länderschild Norwegen, aber keine Grenzstation. Wir fahren und fahren…und nichts. Nichts mehr. Toll. Und dafür haben wir extra im Wohnwagen aufgeräumt, damit für den Fall einer Kontrolle es nicht so aussieht wie bei Hempels unterm Sofa.

Ein paar Kilometer weiter können wir tanken. Die Werbung für Wiener Würstchen über dem Eingang springt mir ins Auge. Hätte man so hier auch nicht erwartet.

Als es wieder ins Tal mit einer schönen Aussicht auf schneebedeckte Berge geht, beschließen wir Mittag zu machen und sind erstaunt, wie mild es ist, an die 18 Grad. Auch die Birken sind hier schon grün. Gestern hatten wir frischen geräucherten Lachs gekauft, den wir uns schmecken lassen. Der ist wirklich hervorragend, zergeht auf der Zunge.
Kurze Zeit später sind wir plötzlich am Meer. Unser erster Fjord! Und nur noch 160 km bis zum Nordkap. Ab jetzt fahren wir immer die Küste entlang. Auch die erste Fischfarm ist bald zu sehen.



Wir kommen durch den 7 km langen Nordkaptunnel, 220m unter dem Meer durch und danach auf ein hoch gelegenes Plateau. Von hier kann man das Nordkap schon sehen. Wir sind fast am Ziel!

Wir steuern das Basecamp Nordkap an um zu erfahren, daß kurz vor uns eine größere Gruppe Belgier angekommen ist und der Platz voll ist. Wir probieren es auf dem dazu gehörigen Platz 2 Kilometer vorher. Auf dem Economie Platz wäre noch Platz, dort gibt’s aber keinen Strom. Wir nehmen ihn trotzdem, da wir über unser Solar ja für das Notwendigste Strom haben, das Wetter gut ist und die Sonne hier eh nicht mehr untergehen wird. Das sollte für die zwei Tage die wir hier bleiben wollen passen.

Frank versucht sich an der Reparatur der Wasserpumpen, weder in der Spülen noch im Bad läuft Wasser. In der Zeit sitze ich beim ersten Wechsel. Zum Abendbrot machen wir ein schnelles Rührei mit Bacon. Wenn ich meinem zweiten Wechsel durch habe, wollen wir zum Nordkap, Mitternachtssonne sehen. Prosecco liegt kalt.

2 thoughts on “Einreise nach Norwegen”
Wahnsinn wie ihr Strecke gemacht habt. genießt es 🥰
Dieses Lob gebührt dem besten Ehemann von allen! Wegen meiner ganzen Medikamente und meiner Neigung, beim Autofahren einzuschlafen verzichten wir auf meine Fahrkünste. Was ich sehr bedauere.