Via Karelia

Via Karelia

„Life is like knowing yourself, but it doesn’t happen overnight. Let’s start the journey“ solche oder andere Weisheiten hören wir, wenn wir unsere Navigation starten, wo als Sprecher Boy George hinterlegt ist (mehr dazu im Beitrag „warum Georgie“)
Als wir heute Morgen weiter Richtung Norden starten, füllen wir unsere 5 Liter Wasserplömme auf dem Campingplatz nochmal auf, da das Wasser hier, wie aber auch überall in Finnland von hervorragender Qualität ist. Auch der Grauwassertank und der Müll will entsorgt sein. Als wir die Schotterpiste verlassen haben und bereits auf der Hauptstraße sind, fällt dem besten Ehemann von allen ein, daß er sich nichts zu trinken gerichtet hat und im gleichen Atemzug, ob ich die Wasserplömme eingepackt hätte. Nö, er hatte die ja gefüllt und auf die Deichsel gestellt. Ich hatte die dort noch stehen sehen sehen, aber war davon ausgegangen, daß der Lademeister sie dort verstaut, wo er sie hin haben will.
Also heißt es umdrehen und gucken, wo wir sie verloren haben. Trocken sage ich zu Frank: life is like knowing yourself, but it doesn’t happen over night. Und grinse ihn frech an.

Weiter Richtung Nordosten

Mittlerweile wird die Gegend immer einsamer, wir haben nur noch sporadisch Mobilnetz.Wir begenen kaum noch andern Autos und Ortschaften liegen immer weiter auseinander. Landschaftlich ist die Via Karelia sehr schön und gerade fahren wir durch ein ausgewiesenes Rentierzuchtgebiet. Eine Lichtschranke und ein in ein Boden eingelassenes Gitter
verhindern, daß die Tiere das Gebiet verlassen.

Ab und an ein Abzweig nach Rechts Richtung Russland, ab und an ein einsamer Briefkasten am Straßenrand. Hier möchte man kein Briefträger sein. Oder erst recht.


Wettermäßig wechseln sich Regenschauer mit Sonnenschein ab bei mäßigen 12 Grad. Die Sitzheizung ist mein Freund.
Die wenigen Autos, die einem jetzt noch begegnen grüßen freundlich im Vorbeifahren. Ok. Sagt was aus.

Als heutigen Stellplatz haben wir uns einen Freisteherplatz ausgesucht, schön an einem See gelegen (wie könnte es anders sein) und nicht weit weg von der Straße und zum Glück auch nicht besetzt.

Eine Grillhütte mit Feuerholz ist auch dabei, hier bittet die Gemeinde um 10 Euro Benutzungsgebühr, was natürlich selbstverständlich ist. Gerade als wir soweit sind, ein paar Würstchen zu grillen, bricht ein heftiger Regenguss mit Hagel über uns herein und wir sind dankbar, in der Hütte ein trockenes Plätzchen zu haben.

Wie läuft nun das Beutel Wärmen ohne Landstrom? Also wir haben ja Solar auf dem Wohnwagen und der Vorbesitzer hatte eine recht starke Batterie eingebaut, damit seine Frau sich auch unterwegs die Haare föhnen kann. In Rotterdam hatten wir das mal ausprobiert, ohne Strom zu stehen und das hatte gut funktioniert. Die Wärmetasche läuft jetzt über den 12 Volt Zigarettenanschlus.

Alles andere geht dann über Gas, sodass wir auch heizen können, das ist für mich als alte Frostbeule enorm wichtig. So hoffen wir dann auf eine ruhige und schöne Nacht. Leider regnet es weiter, sodass ich nach dem ersten Wechel keine Lust mehr habe am Feuer zu sitzen. Werde mir eine Wärmflasche machen und mich ins Bett verkrümeln. Das Geräusch des Regens auf dem Dach kann im Wohnwagen auch soooo gemütlich sein.

Wer mehr über die Via Karelia wissen möchte, wird hier:

oder bei Wikipedia fündig. Gute Nacht und bis morgen!

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